Geschichte der Fotografie – Teil 8:
Smartphone-Kameras
Nicht immer ist die Kamera griffbereit. Stellen Sie sich vor, Sie sind unterwegs und sehen etwas Unglaubliches, dass Sie gerne festhalten möchten. Welches Gerät zücken Sie, um ein Foto zu machen? Richtig, ihr Smartphone. Dieses hat die Digitalkamera heutzutage grösstenteils abgelöst. Kein Wunder: Viele Smartphones haben inzwischen integrierte Kameras von bis zu 41 Megapixeln. Doch wie kam es zu dieser rasanten Verbesserung?
„Schau mal, mein Fotohandy“
Bereits 1999 kam in Japan das erste Kamerahandy auf den Markt, hier dauerte es noch drei weitere Jahre, bis es soweit war. Im Jahr 2002 erschienen mit dem Nokia 7650, dem Panasonic EB-GD87 und dem Sharp GX10 gleich drei Handys, in denen eine Kamera integriert war. Diese waren natürlich nicht so gut wie die heutigen, aber dennoch eine noch nie dagewesene Innovation. Die Geräte hatten Auflösungen von bis zu 0,3 Megapixeln und zählten damals schon zu den besseren Kameras. Videoaufnahmen mit dem Handy waren zu diesem Zeitpunkt noch unvorstellbar. Der Begriff Fotohandy etablierte sich schnell als Bezeichnung für solche Geräte, verlor jedoch nach kurzer Zeit wieder an Bedeutung, da inzwischen quasi jedes Handy eine Kamera besitzt. Heute würde die Aussage „Ich besitze ein Fotohandy“ allenfalls Gelächter hervorrufen.
Bereits 1999 kam in Japan das erste Kamerahandy auf den Markt, hier dauerte es noch drei weitere Jahre, bis es soweit war. Im Jahr 2002 erschienen mit dem Nokia 7650, dem Panasonic EB-GD87 und dem Sharp GX10 gleich drei Handys, in denen eine Kamera integriert war. Diese waren natürlich nicht so gut wie die heutigen, aber dennoch eine noch nie dagewesene Innovation. Die Geräte hatten Auflösungen von bis zu 0,3 Megapixeln und zählten damals schon zu den besseren Kameras. Videoaufnahmen mit dem Handy waren zu diesem Zeitpunkt noch unvorstellbar. Der Begriff Fotohandy etablierte sich schnell als Bezeichnung für solche Geräte, verlor jedoch nach kurzer Zeit wieder an Bedeutung, da inzwischen quasi jedes Handy eine Kamera besitzt. Heute würde die Aussage „Ich besitze ein Fotohandy“ allenfalls Gelächter hervorrufen.
Einen Schritt zurück… - Die Entwicklung der Fototechnik in Mobiltelefonen
Wie kam es eigentlich dazu, dass Mobiltelefone mit einer Kamera ausgestattet wurden? Die Innovation begann zehn Jahre bevor die ersten Fotohandys in der Schweiz vorgestellt wurden. Mobiltelefone gab es zwar schon länger, jedoch hatten sie mit den heute bekannten Smartphones nicht viel gemeinsam – man konnte mit ihnen tatsächlich nur telefonieren. Das US-amerikanische Unternehmen IBM träumte jedoch zu diesem Zeitpunkt von Telefonen, die wie kleine Computer funktionieren. Das war die Geburtsstunde des IBM Simon, heute bekannt als Urahn des modernen Smartphones. Es war zum damaligen Zeitpunkt überdurchschnittlich innovativ: E-Mails und Faxe konnten versendet, Kalender und Adressbücher verwaltet und Spiele gespielt werden. Ausserdem war es das erste Gerät mit Touchscreen. Nur eines fehlte – die Kamera. Diese sollte erstmals 1999 im Toshiba Camesse verwirklicht werden. Damit gelang der japanischen Firma Toshiba etwas Unglaubliches: Ein Mobiltelefon mit integrierter Kamera. Die Kamera des Camesse hatte zwar nur eine Auflösung von 0,1 Megapixeln, erlangte aber trotzdem schnell Kultstatus.
… und drei Schritte vor
Die Qualität der mit Handykameras geschossenen Fotos reichte anfangs natürlich nicht an die Standards von Digitalkameras heran. Lange Zeit wiesen die Bilder eine schlechte Qualität auf; im Jahr 2004 war das Sharp GX30 das erste Fotohandy, dessen Kamera eine Auflösung von einem Megapixel hatte. Daneben konnten kleine Filme mit einer Länge von bis zu 45 Sekunden gedreht werden: Ein Meilenstein. Doch dabei sollte es nicht lange bleiben. In kaum einem technischen Bereich ist der Fortschritt innerhalb weniger Jahre so rasant gestiegen. Es wird nicht nur auf die generelle Verbesserung von Smartphones wert gelegt, sondern vor allem auch auf die Optimierung ihrer Kameras. Heute liegt die Auflösung moderner Smartphone-Kameras meist zwischen 8 und 13 Megapixeln. Das Eifern um die meisten Megapixel gipfelte 2013 in der Vorstellung des Nokia Lumia 1020: Dessen Kamera beträgt satte 41 Megapixel.
Was im Jahr 2002 noch nicht möglich war, gehört heute zur Grundausstattung eines jeden Handys mit Kamera: Videoaufnahmen. Auch dafür werden Smartphones liebend gern genutzt. Die Qualität der Videos unterscheidet sich jedoch, je nach Telefon, stark. Einfache Mobiltelefone, die keine Smartphones sind, liefern meist kein überzeugendes Material. Smartphones hingegen besitzen mittlerweile sehr leistungsfähige Grafikprozessoren, wodurch qualitativ hochwertige Full-HD-Aufnahmen zum Standard gehören. An die Qualität von Spiegelreflexkameras kommen sie (momentan) trotzdem nicht heran.
Der Fortschritt geht weiter
Smartphones gehören seit vielen Jahren zur Standardausrüstung für die meisten Menschen. Durch das hohe aufkommen der Minicomputer im Taschenformat verdrängen sie allmählich andere technische Innovationen, wie beispielsweise die Digitalkamera. Im Jahr 2007 ist der Verkauf von Letzteren durch die hochwertigen Handykameras erstmals zurückgegangen. Mittlerweile gibt es auch Gadgets, die eine fortschreitende Angleichung von Smartphones an Profikameras ermöglichen. Auf dem Markt sind mittlerweile zahlreiche Aufsteckobjektive, von Fisheye bis Weitwinkelobjektiv, für Mobiltelefonkameras erhältlich, mit denen professionellen Fotos nichts mehr im Wege steht. Es gibt jedoch noch zahlreiche Punkte, in denen Handykameras momentan noch nicht mit hochwertigen Spiegelreflexkameras konkurrieren können – und es vermutlich erst einmal auch nicht werden.
Geschichte der Fotografie – Stand Juni 2016