DSLR – Fotografieren im Automatikmodus
Eine jede digitale Spiegelreflexkamera besitzt an der Oberseite ein sogenanntes Modusrädchen, mit dem man zwischen den verschiedenen Aufnahmeprogrammen wechseln kann. Hier finden sich normalerweise einige Szenenprogramme sowie eventuell ein Punkt für den Videomodus und einer für benutzerdefinierte Einstellungen. Für die meisten Hobbyfotografen sind die fünf Auswahlpunkte AUTO, P, A, S und M erfahrungsgemäss am wichtigsten. A ist je nach Kameramodell auch manchmal mit Av und S mit Tv bezeichnet. P steht für Programmmodus, A (Av) steht für Aperture Priority, also Blendenpriorität oder auch Zeitautomatik, S (Tv) ist die Abkürzung für Shutter Priority, also Verschlusspriorität oder Blendenautomatik, M steht für den manuellen Modus. Der Automatikmodus ist mit «AUTO» oder einer grünen Box mit einem «A» bezeichnet.
Im Automatikmodus (Auto-Mode) kontrolliert die Kamera alle Einstellungen selbst. Dies betrifft Parameterwie Blende, Verschlusszeit, Weissabgleich und den ISO-Wert. Darüber hinaus entscheidet die Kamera, ob ein Blitz benötigt wird und löst ihn gegebenenfalls aus. Auch alle Szeneprogramme nutzen den Automatikmodus – mit speziellen Voreinstellungen beispielsweise für Makro-Aufnahmen oder Portraits.
Muss man im Manuellen Modus fotografieren, um richtig gute Bilder zu machen?
Hier scheiden sich die Geister. Besonders auf DSLR-Einsteiger, die bisher an die Kompaktkamera oder das Smartphone gewöhnt sind, können die vielen Optionen einer Spiegelreflexkamera verwirrend oder gar einschüchternd wirken. Blendenzahl, Fokus, Brennweite, ISO…sich bei den Einstellungen für ein Foto Unterstützung durch die Technik der Kamera zu holen, kann durchaus auch bei einer Systemkamera sinnvoll sein. Die Software moderner Kameras wertet nicht nur die Lichtmenge aus, um die optimale Belichtung zu wählen, sondern beurteilt ein dreidimensionales Farbmodell des Bildes im Sucher der Kamera.
Im Gegensatz zum manuellen Modus können im Automatikmodus Blende und Verschlusszeit nicht kontrolliert werden. Das heisst im Umkehrschluss aber nicht, dass im Automatikmodus keine guten Bilder aufgenommen werden können. Moderne Kameras sind mehr denn je in der Lage, ein ideal belichtetes Bilde im Automatik-Modus aufzunehmen.
Der Automatikmodus eignet sich hervorragend für spontane Schnappschüsse – wenn keine Zeit bleibt, Einstellungen im manuellen Modus oder in Teil-Automatik-Modi zu treffen. Auch wenn das Ergebnis noch optimierbar gewesen wäre, ist es manchmal einfach wichtiger, ein tolles Motiv im richtigen Moment einzufangen.
Insbesondere bei guten Lichtverhältnissen, beispielsweise bei Sonnenlicht im Freien oder tagsüber in Räumen mit Blitz, liefert der Automatikmodus einwandfreie Aufnahmen. Bei entsprechenden Lichtverhältnissen ist es für die Kamera einfacher, die Lichtmenge zu messen und die richtigen Einstellungen zu finden.
Natürlich hat der Automatikmodus seine Grenzen. Wenn Sie Bewegungsunschärfe zulassen oder Bewegungen einfrieren lassen möchten, ist es natürlich vorteilhaft, die Shutter Priority (Verschlusspriorität, S oder Tv) zu verwenden. Wenn Sie die Tiefenschärfe steuern möchten, um einen Hintergrund zu verwischen oder zu schärfen, ist Aperture Priority (Blendenpriorität, A oder Av) die beste Wahl.
Im Vergleich das gleiche Motiv mit unterschiedlichen Aufnahmemodi:
Lohnt es sich überhaupt eine DSLR zu kaufen, wenn man überwiegend im Automatik-Modus fotografiert?
Diese Frage stellt sich vor Anschaffung einer neuen DSLR-Kamera und es gibt natürlich keine pauschale Antwort. Wer nur einfache Schnappschüsse machen möchte, kommt auch mit einer qualitativ hochwertigen Kompaktkamera oder einem Smartphone mit guter Kamera sehr weit. Eine Spiegelreflexkamera wird in diesem Falle nur einen geringfügigen Zugewinn bieten.
Wer mit seiner Kompaktkamera an Grenzen stösst, gerne andere Objektive nutzen möchte oder sich mehr Möglichkeiten für individuelle Einstellungen wünscht, ist mit einer DSLR-Kamera aus dem unteren bis mittleren Preisbereich auch als Einsteiger, der meist den Automatik-Modus nutzt, gut beraten. Wer bereit ist, ein wenig auszuprobieren, wird auf Dauer bessere Bilder schiessen.
Teurere Kameras haben in der Regel mehr Autofokuspunkte. Sie verfügen über bessere Messgeräte, bessere interne Nachbearbeitung und bessere Sensoren. Auch im Auto-Mode wird eine Kamera aus dem mittleren Qualitätsbereich ansprechendere Ergebnisse liefern als eine sehr günstige Kamera. Viele Fotografen raten insbesondere dazu, bei der Auswahl der Objektive auf Qualität zu achten. Im Set mit dem Kameragehäuse erhältliche «Universalobjektive» sind oftmals weniger lichtstark als separat erhältliche Objektive. Die Investition in ein hochwertigeres Objektiv aus dem mittleren Qualitätsbereich lohnt entsprechend auch für Hobbyfotografen und DSLR-Einsteiger. Während sich die Technik im Gehäuse / Body der Kamera rasant weiterentwickelt, ist ein gutes Objektiv eine langfristige sinnvolle Investition, die sich mit der Zeit auszahlen wird und die Bildqualität stark verbessern kann.
Daneben bieten DSLR-Kameras natürlich die Möglichkeit, das Objektiv zu wechseln. Wer sich über kurz oder lang einige Objektive für spezielle Zwecke zulegt, gewinnt einen grossen kreativen Freiraum, auch im Automatikmodus.