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    Fotobuch mal anders: 5 Tipps zur Gestaltung eines Kunstbuches

    Ich habe bisher meine Fotobücher immer nur mit Reiseerinnerungen gefüllt und entsprechend gestaltet. Dies war für mich als Reisefotografin das naheliegendste. Doch das ist nicht das Einzige, wofür Fotobücher geeignet sind. Inspiriert, diese Idee weiterzuentwickeln, hat mich eine Freundin von mir. Sie ist Modedesignerin und Kunstfotografin im Iran. Da sie vor Kurzem ihren eigenen Concept Store eröffnet hat, wollte ich für sie ein Buch mit ihren Kollektionen der vergangenen Jahre gestalten. Und damit ihren Kreationen einen passenden Rahmen verleihen. Aufgrund ihrer künstlerischen Fotos ihrer Kollektionen wird es eine Mischung aus Portfolio und Kunstbuch sein.

    Die Voraussetzung für ein Fashion-/Kunstportfolio ist natürlich ein Archiv mit qualitativ guten Fotos. Die grösste Arbeit liegt wie immer in der Bearbeitung und dem Aussortieren der Fotos. Ich habe mich auch dieses Mal wieder für ein Fotobuch Premium Fotopapier 28x28 cm mit mattem Cover und mattem Fotopapier von ifolor entschieden. Schon immer habe ich dieses Format für meine Fotobücher verwendet, da mir der Stil sowie die Echtfotopapierseiten sehr gut gefallen. Damit behalte ich eine einheitliche Handschrift bei meinen Fotobüchern.

    Meine 5 Tipps zur Gestaltung eines Kunstbuches :

    1. Aufbau

    Entscheide dich, wie du das Buch aufbauen willst. Was willst du aussagen? Sollen die Fotos, Projekte oder Kollektionen chronologisch, thematisch oder nach einem Farbschema angeordnet werden? Oder vielleicht spielt die Anordnung für dich gar keine Rolle? Ich habe mir lange überlegt, wie ich es machen soll. Soll ich die Kollektionen chronologisch oder nach einem bestimmten Farbschema (in meinem Fall eher von sehr dunkel zu hell) zeigen ...? Schliesslich hab ich mich ganz anders entschieden. Mir war es wichtig, dass die erste Kollektion im Buch diejenige ist, die den Betrachter gleich zu Beginn fesselt. Es war also mein persönlicher Favorit, der den Aufbau des Buches bestimmt hat. Danach habe ich die Kollektionen in einer ausgewogenen Weise aneinandergereiht. Manche Kollektionen sind grösser, andere wiederum haben nur ein paar wenige Fotos. Deshalb habe ich abgewechselt. Mal habe ich eine grössere, mal eine kleinere, dann wieder eine grössere Kollektion genommen, um so ein Gleichgewicht zu erzeugen.

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    2. Kurze Einführung/Biografie

    Zu Beginn des Buches wollte ich ein paar Sätze über die Künstlerin/Designerin schreiben, damit man als Betrachter/Leser weiss, mit wem man es eigentlich zu tun hat. Ich habe mir vorgenommen, den ganzen Text in Persisch, ihrer Muttersprache, wie auch in Englisch abzufassen. Ein Foto von ihr fand ich persönlich wichtig, denn ein Gesicht kann vieles über die Arbeit aussagen. Im Falle von vielen Kapiteln kann zudem ein Inhaltsverzeichnis ganz hilfreich sein. In meinem Buch fand ich dies jedoch nicht nötig.

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    3. Weniger ist mehr

    In einem Kunstbuch/Portfolio geht es nicht darum, so viel wie möglich, sondern das Beste seiner Arbeit zu zeigen. Die Schwierigkeit besteht darin, die besten Fotos auszusuchen und sich zu entscheiden, was man zeigen möchte und was nicht. „Weniger ist mehr“ – das gilt auch für das Layout des Buches. Lass etwas Luft zwischen den Bildern. Lass vielleicht mal eine Seite leer. Ein Bild pro Seite mag genug sein, so kann die Kunst für sich sprechen. Natürlich können zwischendurch auch mehrere Fotos pro Seite zu sehen sein. Doch eine solche Darstellung sollte nicht überwiegen. Nutze das Layflat-Buchformat aus und lege ein Foto über eine Doppelseite. Es macht beim Layflat auch nichts, wenn die Buchmitte gleich durch ein Gesicht geht.

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    4. Projektbeschreibung

    Unter Umständen benötigen die Projekte eine Erklärung oder ein paar Worte einschliesslich des Erstellungsdatums. Ich habe meine Freundin gebeten, zu jeder Kollektion ein paar Sätze zu schreiben. Was ihr damals durch den Kopf ging und was sie dazu gebracht hat, die Kollektion in einer bestimmten Weise zu gestalten. Und natürlich wollte ich den Text sowohl auf Persisch als auch auf Englisch. Die Gedanken und Worte meiner Freundin sind sehr poetisch und die persische Schrift passt einfach eins zu eins zu ihren Gedichten. Ich sah für die Texte jeweils eine ganze Seite vor. Auch wenn es nur ein paar Zeilen sind. So erhalten die Texte die Wichtigkeit, die sie verdienen.

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    5. Visionen

    Gerne kannst du zudem Visionen, Zukunftspläne, Absichten oder andere wichtige Gedanken rund um dein Fashion Label oder deine Kunst niederschreiben. Was ist dir wichtig, wenn du Mode/Kunst produzierst? Welche Materialien benutzt du, und weshalb? Idealerweise gehst du auf diese beiden Themen am Anfang ein, vielleicht nach der Biografie des Designers / der Designerin. Damit erhält der Leser gleich zu Beginn eine kurze Information zu den nachfolgenden Projekten/Fotos. Zukunftspläne und Visionen passen dann eher an das Ende des Buches. Sozusagen um das Buch abzurunden. Und vielleicht als Lustmacher auf einen möglichen Band Nummer zwei?

    Das fertige Buch gefällt mir super! Besonders mag ich die flachliegenden Doppelseiten mit den wunderschönen Portraits. Und ich kann es kaum erwarten, das Buch meiner Freundin Farzaneh zu übergeben. Sie wird es in ihrem Concept Store für ihre Kundschaft auflegen. Eine schöne Art, um Kunden zu inspirieren und ihr Interesse zu wecken.

     

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    Die Bilder in diesem Video und Beitrag stammen von Martina Bisaz und unterliegen ihrem Copyright.

    Martina Bisaz neben ihrem orangefarbenen VW-Bus

    Martina Bisaz

    Kaum ein Schweizer oder eine Schweizerin hat mehr Instagram-Follower als sie. Die gebürtige Bündnerin Martina Bisaz begeistert als kitkat_ch auf der Fotoplattform Instagram mehr als 211`000 Follower mit ihren Landschaftsbildern. In ihren Oldtimern Fiat 500 und einem orangen VW Bus reist die 36-Jährige quer durch die Schweiz und die Welt. Und wie bei Heidi lässt sich auch über Martina sagen: ihre Welt sind die Berge. Fotos von eindrücklich verschneiten Bergkuppen, azurblauen Alpseen und nebelverhangenen Gebirgsmassiven sind ihr Markenzeichen. 2017 hat Martina Bisaz ihre Stelle als wissenschaftliche Illustratorin gekündigt und arbeitet seither als Freelance-Fotografin und widmet sich ihrem Instagram-Account. Für den Fotoblog inspire von ifolor verfasst Martina monatlich einen Beitrag rund um die Welt der Fotografie und Fotoprodukte.

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