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  • Foodstyling

    Ansprechende Kompositionen, die hungrig machen

    Um ein ansprechendes Foodfoto erstellen zu können, ist mehr nötig als nur Kenntnis über die Kameraeinstellungen. Ein gutes Verständnis davon, wie die verschiedenen Elemente des Bildes zusammengesetzt werden sollten, um ein ausgewogenes und ansprechendes Foto zu schaffen, sind unabdingbar.

    Die Komposition ist genauso wichtig wie das Rezept

    Sorgfältige Kompositionen sind der Schlüssel, um mit Ihren Foodfotos zu begeistern und Hunger auf mehr zu machen. Foodfotografie ist so viel mehr als nur ein Schnappschuss vor dem Essen. Es mag einfach erscheinen, ein schönes, ausgewogenes Essensbild abzulichten, die Wahrheit ist jedoch, dass all diese Bilder immer sorgfältig komponiert sind. Um in der Lage zu sein, ansprechende Bilder zu schaffen, die beim Betrachter Gefühle hervorrufen, müssen Sie die grundlegenden Kompositionstechniken verstehen. Es handelt sich dabei um keine starren Regeln, sondern sie dienen vielmehr als Orientierung, die beim Erstellen eines gelungenen Fotos berücksichtigt werden sollten.  

    Foodstyling
    Mit der richtigen Komposition kann der Hunger selbst dann geweckt werden, wenn keine Mahlzeit abgebildet ist
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    Experimentieren Sie, um Ihre persönliche Bildsprache zu finden

    Die Regeln der Komposition aus der professionellen Fotografie lassen sich auch bei der Smartphone-Fotografie anwenden. Experimentieren Sie dabei immer wieder mit Framing, Platzierung und Styling, genau wie mit einer Digitalkamera, und planen Sie Ihr Shooting im Voraus. Das hilft, eine Vision zu schaffen, das Selbstvertrauen zu stärken und Ihren persönlichen Stil zu entwickeln.  

    Die Drittel-Regel

    Sie haben vermutlich schon einmal von der Drittel-Regel gehört, aber wissen nicht, was sie genau bedeutet oder wie diese Richtlinie in der Foodfotografie angewendet wird.
    Unsere Augen sind naturgemäß auf ein ausgewogenes Bild eingestellt. Es kann also sein, dass Sie, ohne es zu merken, diese Techniken bereits anwenden. Der Sinn dieser Techniken besteht darin, das richtige Gleichgewicht zwischen Requisiten und Essen zu finden, um Interesse zu erzeugen. Jeder sieht und übersetzt ein Bild anders. Daher ist es wichtig, dass Sie mithilfe dieser Richtlinien Ihre eigene Kreativität und Ihren eigenen Stil finden.
    Sehen wir uns an, wie die Drittel-Regel funktioniert. Es mag komplizierter erscheinen als es tatsächlich ist, aber ich kann Ihnen versichern, dass die Anwendung dieses Konzepts helfen wird, Selbstvertrauen beim Komponieren Ihrer Bilder zu gewinnen. Stellen Sie sich einfach einen Rahmen vor, welcher in neun gleich große Rechtecke unterteilt ist.  

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    Raster zur Drittel-Regel

    Dieses Werkzeug wird Ihnen helfen, in Ihren Fotos ein Gleichgewicht zu schaffen und den Betrachter zu motivieren, indem auf die Teile des Fotos aufmerksam gemacht wird, auf die sich die Augen automatisch richten, nämlich die Schnittpunkte der Linien. Das Essen soll nicht in den Mittelpunkt gestellt, vielmehr soll das Motiv auf oder in die Nähe der Schnittpunkte entlang des Rasters platziert werden, um ein ausgewogenes Bild zu erzeugen.  

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    Die Tomatensauce wurde unter Berücksichtigung der Drittel-Regel fotografiert

    Der Goldene Schnitt

    Eine weitere hilfreiche Technik basiert auf dem Goldenen Schnitt, der auch als Fibonacci-Spirale oder Goldene Spirale bekannt ist. Keine Angst, wir werden nicht in das Gebiet der Wissenschaft abschweifen oder in einen Mathematikkurs eintreten – diese Technik erfordert keinerlei mathematischen Berechnungen, aber sie ermöglicht es Ihnen trotzdem, ästhetisch ansprechende Bilder zu schaffen. Einfach gesagt entspricht der Goldene Schnitt einem Verhältnis von ungefähr 1,618 zu 1.
    Wenn Sie nun Rechtecke in diesem Verhältnis über ein Bild platzieren, erhalten Sie eine Kurve, die genau wie die Form einer Nautilus-Schale aussieht:

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    Der goldene Schnitt

    Aber was hat dieser kompliziert klingende Goldene Schnitt nun in der Foodfotografie verloren? Wo die Drittel-Regel dazu auffordert, das Objekt entlang der imaginären Linien zu platzieren, schlägt die Goldene Spirale vor, das Hauptmotiv auf die kleinste Box in dieser Spirale und andere Elemente des Bildes entlang der verbleibenden Kurve zu platzieren, um dadurch das Auge des Betrachters durch das Bild zu führen und Bewegung zu schaffen.  

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    Die verschiedenen Elemente wurden entlang der Kurve platziert, sodass das Endergebnis genau im Auge der Spirale liegt
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    Das Phi-Gitter

    Eine Interpretation des Goldenen Schnitts ist das Phi-Gitter: Basierend auf dem Fibonacci-Verhältnis können Sie ein Gitter erstellen und werden etwas erhalten, das der Drittel‐Regel sehr nahekommt. Dieses Gitter ist jedoch keine exakte Unterteilung des Rahmens, denn die Mittellinien des Phi‐Gitters liegen näher beieinander. Auch diese Technik soll dabei helfen, Ihre kompositorischen Fähigkeiten zu verbessern. Der Unterschied zwischen der Drittel‐Regel und dem Phi‐Gitter scheint minimal zu sein, dennoch können Sie mit diesen beiden Techniken unterschiedliche Ergebnisse erzielen.  

    Egal, wie Sie Ihren persönlichen Stil und Ihre ganz eigene Bildsprache entwickeln, es schadet nie, die verschiedenen Grundlagen der Komposition zu kennen, zu beachten und bei Bedarf auch gerne hin und wieder zu brechen.

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    Drittel-Regel, Goldener Schnitt oder Phi-Gitter – gewisse Richtlinien helfen bei einer gelungenen Komposition

    Die genannten Werkzeuge sollen Ihnen dabei helfen, bessere und professionellere Fotos zu schießen, denn es ist die Komposition, die am Ende ein hervorragendes Foto auszeichnet und ihm seine Struktur gibt, aber nicht jede Kompositionsregel wird mit jedem Foto gleich gut funktionieren.
    Ich habe immer wieder meine eigenen Bilder studiert, um herauszufinden, wie man sie noch besser machen kann. Das ist ein nie endender Prozess.  

    Veronika Studer

    Veronika Studer

    Seit meiner frühen Kindheit habe ich ein großes Interesse an  bildender Kunst. Obwohl ich malte, zeichnete und modellierte, hatte ich nie daran gedacht, die Fotografie als Beruf zu wählen. Das Ganze begann damit, dass ich in die Schweiz zog und einen Foodblog startete. Ich brauchte etwas, das mich aufmunterte – ein Projekt. Etwas, worüber ich die volle Kontrolle hatte und das gleichzeitig Herausforderungen beinhaltete.
    Ich verliebte mich sofort in die Welt der Foodfotografie und des Foodstylings, darum bin ich auch sehr dankbar, dass ich meine beiden großen Leidenschaften in meiner Arbeit vereinen kann.
    Heute arbeite ich als Food- und Lifestylefotografin für Magazine und verschiedene Unternehmen der Foodindustrie. Ich versuche stets, die Bilder mit Leben zu füllen, weil ich glaube, dass jeder Teller mit Essen eine Geschichte erzählt. Ich lasse mich sehr gerne inspirieren und versuche, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, weil Inspiration von vielen unerwarteten Seiten kommen kann.

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